MaddyImpfungen – welche und in welchen Intervallen

Da ich in letzter Zeit immer häufiger zu diesem Themen gefragt werde, habe ich die wichtigsten Punkte zu Impfungen und Krankheitssymptome nachfolgend kurz zusammengefasst. Es handelt sich hierbei nicht um eine vollständige Beschreibung aller Symptome; jedoch sollen die aufgeführten die Bedeutsamkeit einer Impfung aufzeigen. Falls Sie weitere Informationen benötigen, fragen Sie einen Tierarzt Ihres Vertrauens.

In Deutschland gibt es keine gesetzlichen Bestimmungen zu Impfungen. Grundsätzlich gibt es aber Krankheiten, gegen die ein Hund geimpft sein sollte. Der Hund muss jedoch vor jeder Impfung sorgfältig untersucht sein und darüber hinaus sollte auch immer die eigene Lebensgestaltung sowie das Alter des Hundes beachtet werden. Hunde können nur geimpft werden, wenn sie gesund und ohne Parasitenbefall sind.

Krankheiten, gegen die meines Erachtens auf jeden Fall geimpft werden sollte:

1. Hepatitis („HCC“, virale Leberentzündung): An dieser Viruserkrankung können Jungtiere binnen Stunden an einer Blutvergiftung sterben. Der „milde“ Verlauf zeigt Durchfall, Erbrechen, Fieber, ggf. Schleimhautentzündungen, geschwollene Lymphknoten, Ödeme... Als Folge der Krankheit kann es zum Nierenschaden und Leberzirrhose kommen. Der Erreger kann bei Zimmertemperatur über Wochen bei unter Null sogar Monate infektiös bleiben. Inkubationszeit 2 –  9 Tage.
Nach der Grundimmunisierung reicht eine dreijährige Auffrischung in der Regel aus. Viele Tierärzte raten aber weiterhin eine jährliche Impfung.

2. Leptospirose (Weil’sche Krankheit / Stgt. Hundeseuche): Diese ansteckende Infektionskrankheit wird hauptsächlich durch den Urin von Ratten übertragen und hat folgende Symptome: Erbrechen, Fieber, Appetitlosigkeit, Blutungen, schwieriges Luftholen, Darmentzündungen und Nierenversagen. 
Inkubationszeit 7 – 12 Tage.
Eine jährliche Impfung ist empfohlen, jedoch wäre alle 6 Monate ggf. sinnvoll, da der Impfstoff weniger als 1 Jahr Schutz bietet (umstritten).

3. Parvovirose (virale Darmerkrankung; “Katzenseuche“): Welpen (2-16 Wochen) und alte Hunde erkranken häufiger und können – falls nicht rechtzeitig behandelt – durch Austrocknung sterben. Der Erreger kann bei Raumtemperatur über 1 Jahr infektiös bleiben und auch durch Objekte übertragen werden. Symptome sind Fieber, Appetitlosigkeit, Desinteresse, Teilnahmslosigkeit, blutiger Durchfall…
Inkubationszeit 2 – 10 Tage.
Nach der Grundimmunisierung reicht eine dreijährige Auffrischung in der Regel aus. Viele Tierärzte raten aber weiterhin eine jährliche Impfung.

4. Staupe (Viruserkrankung): Symptome der Staupe sind unterschiedlich. Erste Anzeichen sind Augen- und Nasenausfluss. Dazu kommen Fieber, Fressunlust. Je nach Art kommen Durchfall und Erbrechen, Atemwegsprobleme oder sogar Gehirnschäden mit neurologischen Ausfällen (Krämpfe, Zittern, Schwindel)
Inkubationszeit 3 – 7 Tage.
Nach der Grundimmunisierung reicht eine dreijährige Auffrischung in der Regel aus. Viele Tierärzte raten aber weiterhin eine jährliche Impfung.

5. Tollwut (Wutkrankheit): Eine Virusinfektion, die durch eine akute Gehirnentzündung innerhalb 1 Woche zum Tod führt. In Deutschland hauptsächlich durch den Fuchs übertragen. Symptome sind Wesensveränderungen, wie verstärkte Aggressivität und Bissigkeit, erhöhter Sextrieb, grundloses Bellen, starkes Speicheln, Schaum vor dem Maul, Lähmungserscheinungen, was zum Festliegen führen kann.
Inkubationszeit 2 – 8 Wochen.
Nach der Grundimmunisierung reicht eine dreijährige Auffrischung in der Regel aus. Viele Tierärzte raten aber weiterhin eine jährliche Impfung.

Bei Welpen stehe ich dem frühen Impfen (mit bereits 8 Wochen) teilweise skeptisch gegenüber, so dass hier der Tierarzt bzw. der Züchter nach bestem Wissen und Gewissen handeln muss.

Je nach Lebensumständen des Hundes und gemäß der aktuellen Seuchenlage sind weitere Impfungen sinnvoll. Reist ihr Hund oft oder besucht eine Hundepension, dann sind folgende Impfungen notwendig bzw. ratsam:

Virushusten („Zwingerhusten“ / Parainfluenza): Diese Krankheit ist eine Viruserkrankung der oberen Atemwege. Es verbreitet sich oft in Hundeschulen oder Pensionen, da dort viele Hunde aufeinander treffen. Es handelt sich um einen trockenen Husten, der in den seltensten Fällen zur Lungenentzündung führt. Eine Impfung schützt nicht vor der Krankheit, mildert jedoch den Verlauf sehr stark.
Inkubationszeit ist je nach Virus sehr unterschiedlich.

Borreliose (bakterielle Infektionskrankheit): Die Borreliose wird durch Zecken der Gattung Ixodes übertragen und führt zu Spirochätose --> Fieber, Lahmheit, Haut- und Nierenerkrankung. Mittlerweile gibt es auch für den Hund eine Schutzimpfung gegen Borreliose. 
Grundimmunisierung in der 12. Woche, dann 3-5 Wochen später die 2. Impfung und die 3. Impfung ca. 4-6 Monate. Danach sollte einmal pro Jahr eine Auffrischung stattfinden.

Babesiose (Infektionskrankheit): Parasiten zerstören die roten Blutkörperchen was zur Blutarmut (Anämie) führt. Ohne Behandlung führt diese Krankheit binnen weniger Tage zum Tod. Die Parasiten werden durch die mittlerweile auch in Deutschland heimische Auwaldzecke übertragen.

Sonstige wissenswerte Infos über den Hund

Dauer der Läufigkeit: 6-14 Tage

Dauer der Trächtigkeit: 60-66 Tage

Geschlechtsreife: 7-14 Monate (mit der ersten Läufigkeit bei der Hündin)

Durchschnittliche Anzahl der Welpen: kleine Rassen 6-10; große Rassen 8-12

Durchschnittliche Lebenserwartung: 10 -15 Jahre. Kleinere Hunde werden idR älter.

Körpertemperatur: 37,5 – 38,5 ° Celcius. Wie beim Puls auch, kleine, jüngere Hunde haben einen höheren Wert, wie ältere und größere Hunde.

Pulzfrequenz: 80 – 120 (60 – 80 bei großen Rassen). Generell gilt je jünger und kleiner der Hund, desto höher die Anzahl der Pulsschläge. Je älter und größer der Hund, desto langsamer ist der Puls.

Ruheatemfrequenz: 15 – 30 Atemzügen pro Minute.

 

Ernährung

BARFEN (BARF = Biologisch artgerechte Rohfütterung) oder Trockenfutter?

Diese Frage haben sich schon viele Hundebesitzer gestellt.. Das muss jeder Hundebesitzer für sich selbst entscheiden. Grundsätzlich ist es für den Hund artgerechter und korrekt durchgeführt auf jeden Fall die beste Art der Ernährung. ABER auf eines sei hingewiesen – falsch gebarft ist ungesund! Fehlende Nährstoffe und Vitamine können langfristig zu Mangelerscheinungen führen. Für den Fall, dass Sie sich fürs Barfen entscheiden, sollten Sie sich auf jeden Fall VORHER ausführlich darüber informieren, da Sie sonst mehr Schaden bei Ihrem Hund anrichten als ihm Gutes tun. Informationen erhalten Sie in der Fachliteratur oder bei tierärztlichen Ernährungsinstituten.

Eine förderliche Ernährung ist auf jeden Fall die beste Gesundheitsprophylaxe, speziell im Hinblick auf die steigende Anzahl von allergischen Hunden. Grundsätzlich sollten Sie jedoch bedenken, dass gute Fertigfutter sehr ausgewogen sind und dem jeweiligen Ernährungsbedürfnis eines Hundes absolut nachkommen.

Bedenken Sie auch bevor Sie sich fürs Barfen entscheiden, dass es im Urlaub oder auf Reisen nicht immer sehr einfach ist – aber auch nicht unmöglich – der Rohfütterung nachzukommen.

 

Was bedeutet Barfen?

Beim Hund – als Nachfahre vom Wolf - handelt es sich um einen ‚Omni-Carnivor‘; also einen Allesfresser mit Betonung auf Fleisch. Beim Barfen wird rohes Fleisch (kein Schwein) in jeglicher Form (Knochen, Knorpel, Innereien etc.) gefüttert, angereichert mit Gemüse, Obst, Öl, Kräutern, Nudeln / Reis oder andere gesunde Kohlenhydrate.

Die Meinung, dass der Wolf ein reiner Fleischfresser ist falsch, da dieser für eine vollwertige Nahrung auch Samen, Früchte, Wurzeln und Blätter frisst. Darüber hinaus verschlingt er auch beim Beutetier sämtliche Bestandteile, also auch den Darm, die Knochen und die Innereien. Auf diese Art und Weise nimmt er sämtliche wichtigen Nährstoffe zu sich, die er für eine ausgewogene Ernährung benötigt.

 

Pro und Contra

Es ist nicht alles Gold was glänzt. Es gibt sowohl sehr viele positive als auch negative Aspekte des Barfens. Nachfolgend seien die wichtigsten aufgeführt:

Pro:

- Die natürlichste Art der Hundeernährung

- Man kann selbst bestimmen, was genau der Hund zu sich nimmt

- Sehr hilfreich bei Allergien

- Mehr Abwechslung für den Hund

- Keine unerwünschten Zusatzstoffe

Contra:

- Erhöhte Infektionsgefahr mit Parasiten und anderen Erregern (Salmonellen, Würmer etc.).

- Unter- oder Überversorgung durch unzureichende Kenntnisse über das Barfen à zu viele oder zu wenig Nährstoffe, Spurenelemente, Proteine, Vitamine etc.

- Bei Knochenfütterung kann es zur Darmverschluss und Verletzungen kommen.

- Sehr aufwendig, da der Hundebesitzer sich gute Kenntnisse aneignen muss, um das richtige Calcium-Phosphor-Verhältnis zu füttern, eine ausreichend aber nicht überdosierte Menge an Vitaminen, Zink, Eisen, Natrium, Magnesium, Jod, Rohprotein etc. etc.

- Aus dem o.g. Grund muss man die Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel kennen, um die Futterrationen richtig vorzubereiten.

 

Alle Angaben ohne Gewähr.